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Freiheit und Glück

Freiheit suchen die meisten Menschen im Grossen.

Doch Freiheit ist ähnlich wie Glück,

flüchtig

und für mich oft im Kleinen zu finden.

 

Wann hast du das letzte Mal vor Glück geweint?

Ja, das kommt sehr selten vor, nicht wahr.

 

Wenn die Freiheit schmerzt,

weil sie gerade so intensiv und schön ist.

Dann ist das wohl Glück.

Glück so einen Moment zu leben.

 

Glück ist vielleicht nur ein anders Wort für „Ankommen“.

Denn wenn ich mich irgendwo wohl fühle,

mich angenommen,

willkommen fühle,

eben angekommen bin,

dann ist das Glück.

 

Glück ist aber vielleicht auch ein anderes Wort für „Unterwegssein“.

Ich persönlich bin gerne unterwegs.

Das Ankommen ist nur ein tolles Nebenprodukt.

Unterwegs zu sein bedeutet für mich Freiheit.

Und wenn ich mit meiner Kamera in der Hand durchs Land streife

oder mit dem Auto längere Strecken fahre,

dann ist das das Hinkommen zu einem Punkt,

nur eben die Zeitspanne,

eben ein Ankommen,

bevor ich da bin.

Das Dasein bedeutet schon wieder Verpflichtungen nachzukommen,

erreichbar sein, was ich ja eh nicht liebe,

etwas tun zu müssen oder vielmehr es zu unterlassen

einfach nur zu sein.

 

Das nach Dänemark fahren,

für ein paar Tag nicht erreichbar zu sein

oder nur so, wie ich es grad mag.

Hier keinen zu kennen

und somit keine Erwartungen anzutreffen.

Alles Zuhause zurücklassen,

was Verpflichtung, Arbeit und Pflege benötigt,

um hier auf dieser überschaubaren Insel mich frei bewegen zu können,

mich unterdessen auszukennen,

mich wohl zu fühlen,

geborgen zu fühlen,

im Augenblick,

in diesem Moment.

Nichts das ich muss -

alles was ich kann.

Das ist Glück,

das weh tut und mich zum Weinen bringt.

Sabina Melchior

9. Juli 2017 8.45h

 Auf dem Weg zum Naturschutzgebiet Enebærodde.

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