Stille
Die Stille birgt eine unglaubliche
Vielfallt an Möglichkeiten.
Es ist ein Raum,
den die meisten Menschen meiden.
Die Stille kann einem beängstigen,
wenn man sie nicht gewöhnt ist.
Sich an die äussere Stille zu gewöhnen,
dazu gibt es kaum Gelegenheiten.
Ich kenne keinen Ort,
an dem es absolut still ist.
Doch kann man ganz bewusst
Geräusche von sich fern halten.
Mache ich das Radio an oder lasse ich es aus?
Öffne ich das Fenster oder
schliesse ich alle Türen meines Hauses?
Stille
Um mich herum ist es nie still.
Die Geräusche vom Leben dringen
auch ohne Radio, TV oder Handy
in mein Bewusstsein vor.
Meine Ohren aber sind trainiert
unerwünschte Geräusche zu ignorieren.
Das hilft meine ganz persönliche Stille
wahrzunehmen
und wenn ich kann,
sie zu geniessen.
Stille auszuhalten, das muss man üben.
Ich übe das oft in meiner Ferienwohnung
und am Meer.
Da verzichte ich auf überflüssige Geräusche.
Die Stille ist ein wunderbarer Raum,
der dir die Möglichkeit gibt „Pause“ zu machen.
Stille bedeutet für mich keinesfalls Stillstand.
Denn die äussere Stille verleiht dem
unermüdlichen Zwiegespräch zwischen
meinem Kopf und meinem Herzen Gehör.
Das ist sehr interessant!
Mein Kopf ist ganz extrem im Austausch mit meinem Herzen.
Ständig und über alle möglichen Themen.
Versuche es selbst einmal.
Schaffe eine äussere Stille,
so gut wie es deine Umstände erlauben und
höre nur auf die Gespräche in deinem Inneren.
Du wirst merken,
die Stille ist nichts Bedrohliches,
sie ist eine Chance
etwas wahrzunehmen,
das sonst vielleicht verloren gehen würde.
Und es wäre sehr schade,
wenn du den Gesprächen in deinem Inneren nicht
ab und zu folgen würdest.
Denn wer kennt dich so gut,
als wie dein Kopf und dein Herz zusammen!?
Du kannst deine Stille auch visualisieren.
Gib ihr ein Gesicht,
gib ihr eine Form und Farben!
Probiere es einfach aus!
Sabina Melchior
Aarau
7. Juni 2017